In 2004 war Arganöl in Deutschland so gut wie unbekannt. Wir fuhren daher im November 2004 selbst in die Dörfer der Amazigh-Berber (sprich: amasirr) in die Arganeraie (UNESCO Biosphären-Reservat in Südwest-Marokko), um gemeinsam mit der U.C.F.A. „Union des Coopératives des femmes de l’arganeraie“ (Größter Dachverband der Frauenkooperativen) und der GIZ (Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) diesen kostbaren Schatz der Natur in seiner Ursprünglichkeit zu entdecken und nachhaltig zu bewahren.
Zu dieser Zeit drohte industriell hergestelltes Arganöl, in den Händen von Privatunternehmen, die Existenz der Frauenkooperativen und deren Einkommen zu zerstören. Privatunternehmer kauften für wenig Geld von den Frauen die Argankerne oder die bereits aus den Kernen geschlagenen Arganmandeln, um sie maschinell, mit einem hohen Ertrag, zu Arganöl zu pressen. Diese Entwicklung drohte die Jahrhunderte alte Technik der traditionellen Handpressung von Arganöl zu verdrängen und den Berberfrauen ihr Einkommen und ihre Existenz zu rauben. Gleichzeitig bestand die Gefahr, dass die sozialen und ländlichen Strukturen der Kooperativen für immer zerstört wurden.