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Die hohe internationale Nachfrage nach Arganöl führte zu einer zunehmend industriellen Ölproduktion. Das hatte zu Folge, dass die ländliche Bevölkerung immer mehr in die Rolle des reinen Rohstofflieferanten verfiel.
Der Zugang zum europäischen und internationalen Markt gestaltete sich aufgrund hoher Ansprüche an Qualität und kontinuierliche Liefermengen für die Produzentinnen ebenfalls sehr schwierig.
Im Rahmen der Partnerschaft mit der UCFA wurde daher im Februar 2008 von Argand’Or, gemeinsam mit engagierten Frauen, wie Dr. Elke Boehnert (Buhl-Böhnert Organisation- und Partnerschaftgesellschaft mbH) und in enger Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Forstamt DREF SO (Direction Regionale des Eaux et Forêts du Sud Ouest) und der deutschen GIZ ein breit angelegtes Programm für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Arganwälder umgesetzt.
Ziel war es, mit Hilfe der traditionellen Herstellung des Arganöls in den Familien und den gewachsenen örtlichen Regionen eine Abwanderung der Bevölkerung in die Städte zu verhindern.
Gleichzeitig sollte mit der Aktion die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nutzung des unter Schutz stehenden Arganbaumes in Südmarokko sichergestellt werden.
„Fördermaßnahmen und Aktivitäten innerhalb der Wertschöpfungskette begünstigen die Gleichstellung der Geschlechter und die politische, wirtschaftliche und soziale Beteiligung von Frauen, besonders im Bereich der Ausbildung. Es fördert die Kommunikation und den Zusammenhalt zwischen den Frauen verschiedener Familien und Dorfgemeinschaften, es stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre soziale Stellung in der Dorfgemeinschaft“, schreibt die GIZ in ihrer Studie “Wertschöpfungsketten zum Erhalt der biologischen Vielfalt für Landwirtschaft und Ernährung”.
Das Vermitteln von Wissen über das Funktionieren von Märkten, die Bedeutung von Qualitätsanforderungen, Verkauf etc. stärken die wirtschaftliche Stellung der Frauen in der Wertschöpfungskette.
Die Unterstützung der Frauenkooperativen trägt auch zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen bei. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Arganbaumbestände durch die Frauen sichert das Überleben einer Vielzahl von im Schatten seiner Krone wachsenden Pflanzen, die als Nutz- und Heilpflanzen verwendet werden.
„Die nachhaltige Bewirtschaftung des Arganwaldes in Südmarokko durch ortsansässige Frauen“ ist Name und Ziel zugleich des im Januar 2008 durchgeführten Public Privat Partnership Projektes zwischen der GIZ und Argand’0r. Dabei werden die unterschiedlichen Stärken der Partner zielgerichtet kombiniert und schaffen neue Impulse bei der Entwicklung der UCFA und der Arganeraie.
Folgende Projekte standen dabei im Mittelpunkt:
Die Frauenkooperativen wurden von Argand’Or in Fragen der Organisation, Logistik und Vermarktung beraten.
Wir sorgten für den internationalen Absatz des produzierten Arganöls, den Aufbau von Vertriebsstrukturen, den strategischen Aufbau von Image und Bekanntheit für das Arganöl der Kooperativen.
Mit dem Verkauf von Argand’Or Arganöl verhalfen wir den Frauen zu einem regelmäßigen Einkommen und sicherten damit ihre Lebensbedingungen. Ein Großteil der Wertschöpfung bleibt bei den Kooperativen („Fairer Handel“). Mit dieser partizipativen Partnerschaft wird erreicht, dass die Frauen eigenständig die Familie ernähren und ihre Kinder zur Schule schicken können.
Der Nutzen dieser Maßnahmen war schnell spürbar und hängt in erster Linie mit dem wachsenden Grad an Bildung und Selbstorganisation der Frauen zusammen. Denn so gewinnen die Frauen an Einfluss und tragen selbstbestimmt zur regionalen Entwicklung der Arganeraie bei.
Die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen treten wieder in ein Gleichgewicht. Darüber hinaus werden die natürlichen Ressourcen in angepasster Weise genutzt. Die Frauen setzen sich zunehmend selbstbewusst beim Schutz ihrer Wälder gegen andere, konkurrierende Interessen wie Holzgewinnung oder starke Beweidung durch. Und die lokale Bevölkerung engagiert sich bei der Aufforstung und Pflege von Arganbäumen, die zuvor nur durch den staatlichen Forstdienst erfolgte.
Eine Besonderheit der Arganbäume ist, dass es keinen Privatbesitz an den Bäumen gibt, denn die Bäume sind Eigentum des Königreiches Marokko. Die in der Arganeraie lebenden Familien und Kooperativen erhalten lediglich Nutzungs- und Bewirtschaftungsrechte.
Im Rahmen der Partnerschaft wurde im Februar 2008 von Argand’Or in enger Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Forstamt DREF SO (Direction Regionale des Eaux et Forêts du Sud Ouest) der erste Teil eines breit angelegten Aufforstungsprogramms für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Arganbaumbestände umgesetzt. Mit dieser Aktion soll die ökologische und wirtschaftliche Nutzung des unter Schutz stehenden Arganbaumes in Südmarokko sichergestellt werden.
In der südlichsten Provinz der Arganeraie, einem trockenen und kargen Landstrich, wurde Anfang Februar 2008 in einer feierlichen Zeromonie der erste neue Arganbaum gepflanzt. 300 weitere junge Bäume folgten im Rahmen der Aufforstungsaktion alleine in dieser Region.
Argand’Or übernahm u.a. die Anschaffung eines Wassertanks für die Bewässerung der Arganbäume und koordinierte die technische Umsetzung der Aktion. Mit Unterstützung eines Entwicklungsbeauftragten der Region sowie in Abstimmung mit DREF SO und Argand’Or lernten die Kooperativen in einem dreitägigen Workshop die Technik der Aufforstung, Bewässerung und der nachhaltigen Pflege der Arganbäume kennen. Die Forstverwaltung DREF SO stellte die jungen Arganpflanzen für die Aufforstungen zur Verfügung und unterstützte die technische Schulung der Frauen.
In kurzer Zeit ist Arganöl auf der ganzen Welt zu einem begehrten Wirkstoff, vor allem auch für die Kosmetikindustrie, geworden. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Produzentinnen und den Arganbaum.
Die ökonomische und ökologische Bedeutung des Argand’Or Projektes für die Arganeraie und die in dieser Region lebenden Familien wird in einer Dokumentation des Senders ARTE TV sichtbar. Im Programm “360 Grad – Geo Reportage” wird in dem Beitrag “Arganöl – Marokkos weißes Gold” gezeigt, wie durch natürliche “Verwüstung”, durch Abholzung und durch intensive Landwirtschaft (Gewächsanbau von Obst und Gemüse) der Arganbaum – und damit die Einkommensgrundlage der Bevölkerung – noch immer bedroht sind, obwohl die Kooperativen heute ein Vielfaches an Einkommen verdienen wie bei ihrer Gründung.
Im Frühjahr 2011 besuchte das Redaktionsteam des ZDF-Umweltmagazins die Frauenkooperativen der U.C.F.A. und Argand’Or in der Arganeraie um das Argand’Or Projekt und die weltweit einzigartige Handpressung von Arganöl (argania spinosa) kennenzulernen.
Der Film im ZDF Infokanal dokumentiert die Ergebnisse der Partnerschaft zwischen der U.C.F.A. und Argand’Or. Er beschreibt die Bedeutung des Arganbaums für die Familien der Frauenkooperativen und zeigt gleichzeitig auch die Bedrohung durch die fortschreitende landwirtschaftliche Industrialisierung.